Letzter Jahrgang mit „Turbo-Abitur“
Ein bisschen Wehmut, aber auch große Freude stand den Absolventen bei der Verleihung ihrer Abiturzeugnisse ins Gesicht geschrieben. 58 Schüler des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums haben in diesem Jahr bestanden, 29 von ihnen mit einer Eins vor dem Komma als Endnote.
Insgesamt hat dieser Jahrgang mit der Durchschnittsnote 2,06 abgeschlossen. „Chapeau, das ist ein Grund zum Feiern“, sagte Christoph Steer im Namen seiner Lehrerkollegen bei der Zeugnisverleihung am Freitag in der Stadthalle. Schulleiterin Claudia Theumer griff in ihrer Rede das Thema Reisen auf, für die Abiturienten beginne nun der nächste Schritt auf ihrer Lebensreise. Besonderes Lob hatte Theumer für all jene, die sich ihr Abitur mit viel Arbeit und Ausdauer erkämpft haben: „Sie haben sich wichtige Kompetenzen erworben und verdienen unsere volle Anerkennung und Gratulation.“
Bernadette Hohe, die als Oberstufenkoordinatorin den Schülerjahrgang betreut hatte, erinnerte daran, wie gut die einst drei zehnten Klassen danach zusammengewachsen sind. Schon bald habe sich gezeigt, dass da eine Schülergemeinschaft entstanden ist, die ein gemeinsames Ziel verfolgt. Sinnbildlich sei für Hohe ein Erlebnis von der Rückkehr der Rom-Fahrt gewesen, als die Schüler wegen einer Buspanne stundenlang bei drückender Hitze in der Nähe einer Autobahn ausharren mussten: Die Schüler hätten dabei „Humor und Galgenhumor“ bewiesen und sogar spontan zur gemeinsamen Rückengymnastik geladen. Das habe gezeigt, wie gut der Zusammenhalt unter den Schülern sei, lobte Hohe.
Auch nächstes Jahr noch die jüngste Absolvia
Der Jahrgang sei in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes – und gleichzeitig ein „Auslaufmodell“, schließlich habe der Abiturjahrgang 2024 als letzter das „Turbo-Abitur“ nach acht Schuljahren am Gymnasium gemacht. Hohe hieß die Absolventen schon jetzt willkommen zu einer Veranstaltung im Mai 2025, wenn das Gymnasium anlässlich seines Jubiläums mit seinen Ehemaligen feiern wird. „Dann seid ihr immer noch die Jüngsten“, sagte Hohe, denn nächstes Jahr wird es wegen der Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium keinen regulären Abschlussjahr geben.
Die Zeugnisverleihung sei ein ganz besonderer Tag im Leben der Absolventen, befand auch Anita Meinelt, die als stellvertretende Landrätin im Namen des Landkreises, aber auch persönlich gratulierte. Aber auch für sie selbst sei es ein besonderer Tag, „weil es definitiv das letzte Mal ist, dass ich ganz offiziell an dieser Schule Abschlussschülern zum Abitur gratulieren darf“. Damit gab sie einen Hinweis darauf, dass sie bei der nächsten Zeugnisverleihung im Jahr 2026, die nach den Kommunalwahlen stattfinden wird, nicht mehr in diesem Amt sein könnte.
Auch Bürgermeister Josef Dollinger freute sich mit den Absolventen: „Ein Gesamtschnitt von zwei ist wirklich mehr als toll.“ Er wünschte ihnen, mit Mut und Optimismus in die Zukunft zu gehen, sich dabei in freiem Willen und Kreativität zu üben und Gutes zu tun. Und er hoffe, dass von jenen, die zum Studieren oder Reisen Moosburg verlassen, viele später wieder in die Heimat zurückkommen.
Für den Elternbeirat sprach Tanja Hofmann. Besonders lobte sie die „zahlreiche Unterstützung durch die Q 12“ – die Abschlussklasse habe sich bei vielen Aktionen direkt mit eingebracht.
Sehr professionell gestalteten auch die Sprecher der Absolvia ihre Grußworte: Jule Feineisen, Simon Schmidbauer, Leander Marschoun und Niklas Welser traten abwechselnd ans Mikrofon und dabei bedankten sie sich nicht nur bei ihren Lehrern und der gesamten Schulfamilie, sondern riefen auch einige Schüler, Lehrer und die Vertreterin des Elternbeirats auf die Bühne, um mit einem Blumengeschenk ihre Anerkennung zu zeigen.
Das Kapitel schließen und ein neues beginnen
Mit einer bebilderten Präsentation erinnerten sie an ihre Schulzeit, mit „Remote“-Unterricht in der neunten Klasse und dann, nach Corona, Berlin-, USA- und Rom-Fahrt. Am Ende ihrer Rede riefen sie die Absolventen dazu auf, auch sich selbst mal einen Applaus zu gönnen. Die Absolvia-Sprecher kamen zu dem Fazit, dass das Gemeinschaftsgefühl fehlen werde. Es sei nun an der Zeit, „das Kapitel zu schließen und ein neues zu beginnen“.
Den musikalischen Rahmen für die Abiturfeier gestalteten die Bigband unter der Leitung von Lehrer Stefan Pellmaier, Derya Gülsen und Lara-Michelle Tauber, Anna Nguyen, Marie Osswald und der Oberstufenchor.
Auszeichnungen für besondere Leistungen
Etliche Absolventen des Moosburger Gymnasiums haben bei der feierlichen Verabschiedung am Freitag nicht nur ihr Abiturzeugnis erhalten, sondern auch darüber hinaus Auszeichnungen:
- Auszeichnungen der besten vier Absolventen mit einem Schnitt bis einschließlich 1,2 erhielten Zeno Pröls, Julia Gandorfer, Teresa Köstler und Julia Wagner – jeweils durch die Firma Driescher und die Stadt Moosburg.
- Mit einem Büchergutschein würdigte der Elternbeirat Absolventen mit einem Schnitt bis einschließlich 1,6: Elisabeth Niedermeier, Lara- Michelle Tauber, Jana Thoma, Julia Deutinger, Jule Feineisen, Anna Nguyen, Anna Lahr, Eve Rother, Andreas Oltean, Alina Schmidt und Philipp Stephan.
- Je einen Ehrenpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für besondere Leistungen im Fach Physik in der Oberstufe erhielten Timo Feineisen und Julia Wagner.
- Mit dem Ehrenpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung für herausragende Abiturleistungen im Fach Mathematik wurde Philipp Stephan ausgezeichnet.
- Für herausragende Leistungen im Fach Informatik erhielt Adrian Jonkov den Abiturpreis der Gesellschaft für Informatik.
- Den Abiturpreis „Wirtschaft“ des Vereins für Socialpolitik erhielt Julia Wagner.
- Den Biozukunftspreis der Stiftung „Natur/Mensch/Kultur“ erhielt Zeno Pröls, außerdem wurde er mit dem Ehrenpreis des Philologen- Verbandes für besondere Leistungen im Fach Latein ausgezeichnet.
- Den Abiturpreis der Erzdiözese München und Freising für besondere Leistungen in Katholischer Religionslehre erhielt Lara-Michelle Tauber.
- Je einen Büchergutschein vom Landkreis Freising für besonderen Einsatz in der Oberstufe erhielten Jule Feineisen, Simon Schmidbauer und Leander Marschoun.
- Die Sparkasse würdigte besonderes musikalisches bzw. künstlerisches Engagement – hier wurden im Bereich Musik Charlotte Reitsema, Elisabeth Niedermeier und Leonie Gabriel ausgezeichnet und im Bereich Kultur Anna Lahr und Lara- Michelle Tauber.